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8.PBPG: Gesundheits-Kommunikation braucht mehr Sinnlichkeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen




Ein inspirierender Kongresstag auf dem Petersberg

Mit rund 180 Teilnehmer:innen, darunter namhafte Expert:innen, innovative Köpfe und engagierte Praktiker:innen, boten die 8. Petersberger Präventionsgespräche am 10. Dezember 2024 einen außergewöhnlichen Tag im stilvollen Ambiente des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg. Veranstaltet von der Gesellschaft für Prävention e.V. (GPeV) stand der Kongress ganz im Zeichen der „Prävention der Zukunft“ mit einem besonderen Fokus auf Gesundheitskommunikation und Gesundheitskompetenz.


Der Tag begann dynamisch: Ein „Moving Morning Warm-up“ sorgte dafür, dass alle gut gelaunt und energiegeladen in die ersten Programmpunkte starteten. Anschließend hieß das Gastgeber-Team um Prof. Dr. Georg Predel und Dr. Claudia Hennig die Gäste willkommen und gab einen Überblick über die thematischen Highlights.


Den offiziellen Auftakt bildete der Opening Talk: Unter dem Titel „Status quo: Vom BGM, den Medien, der Gesundheitskompetenz oder der allgemeinen Wertschätzung für Gesundheitsförderung“ diskutierten Vorstandsvorsitzender Prof. (FH) Dr. Mathias Bellinghausen gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Nürnberg und weiteren Gästen zentrale Herausforderungen und Perspektiven der Prävention. Diese lebendige Diskussionsrunde bot den Teilnehmer:innen einen klaren Überblick über die aktuellen Rahmenbedingungen und stimmte sie auf die Schwerpunkte des Tages ein.


Zu den herausragenden Momenten des Tages zählten die Präsentationen von Frank Dopheide und Ralf Schütten. Frank Dopheide beleuchtete die Kunst und Wissenschaft der Gesundheitskommunikation und stellte die Frage: Wie erreichen Botschaften tatsächlich die Zielgruppe? Anhand von praxisnahen Beispielen und theoretischen Einsichten erläuterte er, welche „Wirkstoffe“ – wie Sprache, Bilder und Narrative – gezielt und „sinnlich“ eingesetzt werden sollten, um maximale Wirkung zu erzielen. Besonderen Fokus legte er auf die richtige „Dosierung“ der Botschaften, um Informationsüberflutung zu vermeiden, und sprach offen über potentielle „unerwartete Nebenwirkungen“, wenn Kommunikation Fehlinterpretationen oder Verunsicherung hervorrufen kann. Der Vortrag zeigte eindrucksvoll, dass Kommunikation mehr ist als nur Information – sie ist ein essentielles Werkzeug für Verhaltensänderung und Prävention.


Ralf Schütten präsentierte mit „Heimat 4.0“ ein visionäres Konzept, das digitale und reale Welten miteinander verknüpft. Die Plattform basiert auf dem innovativen Ansatz des „Grünen Hauses der Prävention“ der GPeV und dient als virtuelles Ökosystem, das nicht nur Informationen bereitstellt, sondern interaktive Erlebnisse ermöglicht. Ralf Schütten stellte dar, wie diese digitale Plattform Gesundheitskommunikation revolutionieren könnte, indem sie personalisierte Ansprache, Gamification-Elemente und einen niedrigschwelligen Zugang kombiniert. Ziel ist es, neue Zielgruppen, insbesondere digital-affine Menschen, für Prävention zu begeistern und nachhaltige Verhaltensänderungen zu fördern. 





Ergänzt wurde das Programm durch Dr. Johannes Nießen, der das neu gegründete Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) präsentierte. In seinem Vortrag skizzierte er nicht nur die Aufgaben und Ziele dieser wichtigen Institution, sondern auch deren potentiellen Einfluss auf die Gesundheitslandschaft in Deutschland. Das BIÖG, so Dr. Nießen, solle als zentraler Akteur die Koordination von Gesundheitsförderung, Prävention und Aufklärung auf nationaler Ebene stärken. Besonders betonte er die Bedeutung eines einheitlichen Ansatzes, um bestehende Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, den Umgang mit Gesundheitskrisen und die Verbesserung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung effizienter anzugehen. Allerdings müssen in den Zeitplanungen die politischen Veränderungen berücksichtigt werden. Sein Vortrag bot einen spannenden Ausblick auf die Rolle, die das BIÖG künftig als Impulsgeber und Plattform für die Vernetzung verschiedener Akteure im Gesundheitswesen spielen könnte.


Neben den Vorträgen bot der Tag viele interaktive Austauschmöglichkeiten. Ein weiterer Höhepunkt war die Paneldiskussion mit dem Titel „Wie sage ich es dem Kinde (und allen Menschen): Die Gesundheitskommunikation und Gesundheitskompetenz in Deutschland?“. Hochkarätige Expert:innen aus verschiedenen Bereichen teilten ihre


Perspektiven:

  • Sabine Deutscher, Mitglied des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg,

  • Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des BIÖG – Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit,

  • Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Institutes für Virologie am Universitätsklinikum Bonn sowie

  • Prof. Dr. Ingo Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln und renommierter Autor.


Die Diskussion kreiste um die Frage, wie Gesundheitskompetenz effektiv vermittelt werden kann – sowohl an junge Menschen als auch an die breite Bevölkerung. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine klare und verständliche Kommunikation die Grundlage für eine erfolgreiche Präventionsarbeit bildet.


Ein Highlight des Nachmittagsprogramms war der Start-Up- und Innovation-Corner, moderiert von Prof. Rüdiger Götz. Hier präsentierten ausgewählte Start-ups und etablierte Anbieter ihre technischen und konzeptionellen Neuerungen in Kurzvorträgen und Pitches. Diese inspirierenden Beiträge boten einen Einblick in innovative Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Prävention.


Besonders lebendig wurde es zudem abschließend in den Breakout-Sessions, in denen innovative Ansätze im kommunalen Gesundheitsmanagement und Programme zur Förderung von Gesundheitskompetenz vorgestellt wurden.


Die 8. Petersberger Präventionsgespräche boten einen inspirierenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Prävention. Denn sie ist weit mehr als reine Gesundheitsförderung. Sie ist eine Investition in die Zukunft – für ein gesünderes, nachhaltigeres und gemeinschaftlicheres Miteinander.




 Fotos: GPeV/ Benjamin Westhoff, Bonn

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